16
Januar
2017
|
08:00
Europe/Amsterdam

TOURBOGRAPH PERPETUAL „Pour le Mérite“

Der Inbegriff klassischer Uhrmacherei

Das fünfte Meisterwerk der „Pour le Mérite“-Reihe von A. Lange & Söhne verbindet den Antrieb über Kette und Schnecke mit Tourbillon, Chronograph, Rattrapante-Funktion und ewigem Kalender. Die Kombination dieser fünf Komplikationen macht den Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ zu einem beispiellosen Zeitmesser.

Im Oktober 1994 präsentierte A. Lange & Söhne die erste Kollektion der Neuzeit, darunter das legendäre Tourbillon „Pour le Mérite“, die erste Armbanduhr mit Tourbillon und Antrieb über Kette und Schnecke. Im Jahr 2005 folgte ein weiteres Modell, das diese beiden aufwendigen Konstruktionen miteinander verband: der Tourbo­graph „Pour le Mérite“. Doch damit nicht genug: Ein Chronograph mit Rattrapante-Funktion machte ihn zur bis dahin kompliziertesten Uhr der Manufaktur.

Nun ist es gelungen, das Uhrwerk mit einer fünften Komplikation auszustatten. Die Integration eines ewigen Kalenders in den Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ stellte die Konstrukteure der sächsischen Manufaktur in der Entwicklungsphase vor die anspruchsvolle Aufgabe, das Zusammenspiel der diffizilen Mechanismen so zu orchestrieren, dass es nicht zu mechanischen Konflikten oder vermeidbaren Energieverlusten kommt. Der Mechanismus des ewigen Kalenders musste dabei um das Tourbillon herum angeordnet werden, es standen also nur etwa zwei Drittel der Uhrwerksfläche dafür zur Verfügung und eine Neukonstruktion des Grundwerks war nötig. Dennoch sollte das Werk nicht wesentlich höher werden.

Ein klassisches Konzept

Der Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ ist der Inbegriff klassischer Uhrmacherei, die sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche zieht – vom Design über die Konstruktion bis hin zur handwerklichen Vollendung. Die traditionelle Herangehensweise zeigt sich bereits auf dem Zifferblatt. Arabische Ziffern, umlaufende Eisenbahn-Minuterie, gebläute Stahlzeiger für die Zeit und rhodinierte Goldzeiger für den Kalender sowie kleeblattförmig arrangierte Hilfszifferblätter verstehen sich als Hommage an die berühmten Taschenuhren von A. Lange & Söhne. Sie setzt sich in konstruktiven Details wie der Kolonnenradschaltung für Chronograph und Rattrapante und der Schraubenunruh fort. Und sie manifestiert sich schließlich in so charakteristischen Qualitätsmerkmalen wie den beiden Diamant-Decksteinen zur Lagerung des Tourbillon-Käfigs und der schwarzpolierten Tourbillon-Brücke. Das massive Platingehäuse mit einem Durchmesser von 43 Millimetern bildet den passenden Rahmen für dieses uhrmacherische Meisterwerk.

Ewiger Kalender

Von den 684 Einzelteilen des neuen Manufakturkalibers L133.1 entfallen 206 auf den mit Zeigeranzeigen arbeitenden ewigen Kalender. Bis zum Jahr 2100 wird er alle Monatslängen richtig wiedergeben. Erst am letzten Februartag dieses Säkularjahres bedarf es der einmaligen Korrektur. Danach ist das Kalendarium wieder für ein ganzes Jahrhundert richtig programmiert. Auf den drei Hilfszifferblättern sind das Datum und der Wochentag bei 12 beziehungsweise 9 Uhr mit rhodinierten Goldzeigern dargestellt, Monat und Schalt­jahr sind bei 3 Uhr in einer Anzeige zusammengefasst. In der oberen Hälfte des Zeigerdatums befindet sich außerdem die auf 122,6 Jahre genau berechnete Mondphasenanzeige, deren tiefblaue Scheibe aus massivem Gold besteht. Bei der Entwicklung des um das Tourbillon herum konstruierten Kalendermoduls wurde besonderes Augenmerk auf eine platzsparende Bauweise gelegt.

Chronograph mit Rattrapante-Funktion

Die Entwicklung hochkomplexer Chronographen und deren sinnvolle Verbindung mit anderen Funktionen gehört zu den Stärken der sächsischen Manufaktur. Neben den beiden Chronographen-Drückern ober- und unterhalb der Krone gibt ein dritter Drücker bei 10 Uhr einen dezenten Hinweis darauf, dass auch der Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ in der höchsten Kategorie der Rattrapante-Chronographen antritt. Die faszinierende Funktionsweise des Schleppzeiger-Mechanismus lässt sich durch den Saphirglasboden en détail beobachten. Die präzise Steuerung des vergoldeten Chronographen-Zeigers und des gebläuten Rattrapante-Zeigers erfolgt über zwei Kolonnenräder. Innerhalb eines Zeigerumlaufs des 30-Minuten-Zählers auf der 9-Uhr-Position lassen sich beliebig viele Zwischenzeiten stoppen.

Die Verbindung eines ewigen Kalenders mit einem Schleppzeiger-Chronographen ist sehr selten. Dabei stellt der Krafthaushalt besondere Anforderungen an die Konstruktion. Vor allem die gleichzeitige Nutzung der Funktionen erfordert eine ausgeklügelte Mechanik, zum Beispiel wenn um Mitternacht die Kalenderfunktionen schalten und zur gleichen Zeit die Stoppfunktion betätigt wird. Die Montage fordert von den Uhrmachern viel Erfahrung und ein außergewöhnliches Feingefühl beim Justieren und Abstimmen der Mechanismen.

Minutentourbillon

In ihrem genau aufeinander abgestimmten Zusammenwirken kompensieren das Tourbillon und der Antrieb über Kette und Schnecke zwei bekannte Störfaktoren für ein mechanisches Uhrwerk: Gravitation und nachlassende Federkraft. So tragen sie zur Erhöhung von Gangstabilität und Ganggenauigkeit bei. Das im Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ arbeitende Manufakturkaliber L133.1 ist bereits das zehnte Werk mit dem feingliedrigen Mechanismus zur Überwindung der Schwerkraft. Die traditionelle Schwarzpolitur der in das Zifferblatt integrierten Tourbillon-Brücke stellt die Finisseure vor neue Herausforderungen, denn erstmals wird diese komplizierte Finish-Technik an einer geschwungenen Oberfläche durchgeführt.

Antrieb über Kette und Schnecke

Das Ergebnis der Bemühungen von A. Lange & Söhne, intelligente Energiemanagementsysteme für mechanische Uhrwerke zu entwickeln und dadurch den unvermeidlichen Drehmomentverlust des Federhauses auszugleichen, sind drei verschiedene Nachspannwerke und der 1994 erst­mals in einer Armbanduhr realisierte Antrieb über Kette und Schnecke. Er ist das gemeinsame technische Merkmal aller Zeitmesser mit dem Namenszusatz „Pour le Mérite“, der auf den einstigen preußischen Orden für besondere wissenschaftliche Verdienste Bezug nimmt. Über die mit dem Federhaus durch eine Kette verbundene Schnecke wird die Antriebskraft der Aufzugsfeder unter geschickter Nutzung der Hebelgesetze mit stets gleichem Drehmoment an das Uhrwerk weitergegeben. Im Inneren der Schne­cke sorgt ein Planetengetriebe dafür, dass der Kraftfluss vom Federhaus zur Gangpartie beim Aufziehen nicht unterbrochen wird. Der gleichermaßen filig­rane wie robuste Mechanis­mus stellt höchste Anforderun­gen an Konstruktion, Fertigung, Finish und Montage.

Perfektion bis ins kleinste Detail

Lediglich 50 Exemplare in Platin werden vom Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ gefertigt. Das Manufakturkaliber ist nach allen Regeln sächsischer Uhrmacherkunst veredelt. Thermisch gebläute Schrauben, verschraubte Goldchatons, die mit Glashütter Bandschliff und Perlage dekorierten Brücken und Platinen aus naturbelassenem Neusilber sowie die handgravierte Chronographen-Brücke vervollständigen das Bild der klassischen Komplikation.

Downloads