30
März
2022
|
08:29
Europe/Amsterdam

RICHARD LANGE MINUTENREPETITION

A. Lange & Söhne interpretiert die akustische Komplikation klassisch

Die sächsische Manufaktur bereichert die RICHARD LANGE-Uhrenfamilie um einen Zeit­messer, der mit einer der anspruchsvollsten Klangfunktionen ausgestattet ist – einer klassisch ausgeführten, aber zeitgemäß weiterentwickelten Minutenrepetition. Mit ihrem dreiteiligen, weißen Emaillezifferblatt bietet die auf 50 Exemplare limitierte Platinuhr nicht nur akustischen, sondern auch optischen Hochgenuss.

Unter den Armbanduhren mit Schlagwerk gehören Minutenrepetitionen zu den anspruchs­vollsten und interessantesten Komplikationen, die die Präzisionsuhrmacherei zu bieten hat. Mit ihnen lässt sich die Zeit auf die Minute genau hörbar machen. Bei A. Lange & Söhne haben sie eine Tradition, die bis in die Ära der Taschenuhren Ende des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Die GRAND COMPLICATION verschaffte der Minutenrepetition im Zusammenspiel mit einer Vielfalt faszinierender Funktionen wie Rattrapante-Chronograph und ewigem Kalender 2013 ein aufsehenerregendes Comeback. Zwei Jahre später stellte das auf die digitale Anzeige abgestimmte dezimale Klangschema der ZEITWERK MINUTENREPETITION die Innovationskraft der Manufaktur erneut unter Beweis. Die RICHARD LANGE MINUTENREPETITION rückt den Schlagwerkmechanismus nun als einzige Komplikation in den Fokus.

Eine Melodie für jede Minute

Die komplexe Konstruktion der RICHARD LANGE MINUTENREPETITION basiert auf dem traditionellen Klangschema: Ihr Schlagwerkmechanismus schlägt nach Betätigen des in die linke Gehäuseflanke integrierten Schiebers die Stunden, Viertelstunden und Minuten. Dabei folgt sie einem mechanischen Programm, das mit zwei unterschiedlich gestimmten Tonfedern 720 verschiedene Sequenzen wiedergeben kann – für jede Minute im Zwölfstundenzyklus eine. Die Stunden erklingen in einem tieferen Ton, die Viertelstunden mit einem Doppelton und die seit der letzten Viertelstunde verstrichenen Minuten in einem helleren Ton. Die im Bild dargestellte Uhrzeit 1:51 beziehungsweise 13:51 Uhr würde also mit einem tiefen Ton, drei Doppeltönen und sechs hohen Tönen geschlagen werden. Durch den Saphirglasboden lässt sich nach Aktivierung des Repetiervorgangs genau verfolgen, wie die hochglanzpolierten Ton­hämmer die jeweilige Sequenz auf den beiden um das Uhrwerk herumgeführten Tonfedern ausführen. Die Steuerung des aus 191 Teilen bestehenden Mechanismus erfolgt über ein raffiniertes System kunstvoll choreografierter Rechen, Staffeln, Hebel und Räder. 

Die RICHARD LANGE MINUTENREPETITION ist auf höchste akustische Qualität ausgelegt. Insofern entspricht der Abstimmungsaufwand dem eines feingestimmten Musikinstruments: Für einen hellen, klaren und nachhallenden Klang sorgen die von Hand gestimmten Tonfedern, die perfekt mit der Klangcharakteristik des Gehäusematerials Platin harmonieren. Bei den Hämmern kommt es neben Material, Form, Größe, Gewicht und Härte – genau wie bei einem Klavier – vor allem auf den Anschlag an. Alle Komponenten werden durch einen Lange-Meisteruhrmacher sorgfältig aneinander angepasst. Dazu müssen sie mehrfach demontiert, nachbearbeitet, erneut montiert und anschließend getestet werden. Ein Großteil der Fertigungs­zeit wird somit der Perfektionierung des Klangs gewidmet.

Die klassische Minutenrepetition weitergedacht

Den hohen Ansprüchen der Marke A. Lange & Söhne entsprechend wurde die akustische Komplikation entscheidend verbessert. Bei der RICHARD LANGE MINUTENREPETITION stehen drei technische Besonderheiten für das Streben der sächsischen Manufaktur, die Uhrmacherkunst immer weiter voranzubringen. So verfügt das Schlagwerk über eine Ruheaufhebung. Sie unterbindet die sonst übliche Pause zwischen Stunden- und Minutenschlag, die eintritt, wenn in den ersten 14 Minuten nach der vollen Stunde kein Doppelschlag für die Viertelstunde ausgelöst wird. Um eventuelle Beschädigungen des Schlagwerks zu vermeiden, wurde es darüber hinaus mit einem Sicherheitsmechanismus ausgestattet, sodass sich die Minutenrepetition bei herausgezogener Krone nicht in Gang setzen lässt. Zudem lässt sich die Krone nicht ziehen, wenn das Schlagwerk aktiv ist. Die patentierte Hammersperre bewirkt schließlich, dass die Hämmer nach dem Anschlagen der Tonfeder jeweils für den Bruchteil einer Sekunde in ihrer Ausgangsposition verharren. Dadurch können die zurückspringenden Hämmer nicht nachschwingen und dabei erneut auf die Tonfedern treffen.

Ein vollkommener Rahmen

Die neue RICHARD LANGE MINUTENREPETITION folgt dem seit jeher bei A. Lange & Söhne geltenden Grundsatz, dass Konstruktion und Design eine Einheit bilden müssen. Das im Durchmesser 39 Millimeter messende und nur 9,7 Millimeter hohe Platingehäuse weist die typischen satinierten Flanken und markant gewölbten Bandanstöße auf. Das weiße Emaille­zifferblatt hat einen Kern aus massivem Gold und wird im eigenen Haus gefertigt. Es ist dreiteilig und unterstreicht den hohen Anspruch an handwerkliche Vollkommenheit. Der äußere Ring und der Mittelteil des Hauptzifferblatts sowie das Hilfszifferblatt der kleinen Sekunde werden in einem aufwendigen Manufakturprozess einzeln von Hand gefertigt, bevor alle drei Teile miteinander verbunden werden. Vor dem strahlend weißen Hintergrund treten die Zeiger aus thermisch gebläutem Stahl kontrastreich hervor. Die gedruckten Beschriftungen sind eingebrannt. Zu ihnen gehören die für die Uhrenfamilie typischen schlanken römischen Ziffern. Zusammen mit der umlaufenden Minuterie im Stil „Chemin de fer“ und der bei sechs Uhr angeordneten kleinen Sekunde betonen sie den klassischen Charakter der Uhr. Ein feiner roter Strich über der Zwölf setzt einen subtilen Farbakzent. Getragen wird die Uhr an einem handgenähten schwarzen Lederband mit einer Faltschließe aus Platin. Die Auflage ist auf 50 Exemplare limitiert.

Neues Uhrwerk in höchster Vollendung

Das neue, zweifach montierte Handaufzugswerk L122.1 wird allen Ansprüchen gerecht, die mit dem Namen A. Lange & Söhne verbunden sind. Durch den Saphirglasboden präsentiert sich die gesamte Palette handwerklicher Finissierungen. Zu ihnen gehören der im freien Schnitt gravierte Unruhkloben mit der darauf montierten Schwanenhalsfeder. Mit ihrer seitlichen Stell­schraube lässt sich das in der Uhrmacherei als „Abfall“ bezeichnete Zusammenspiel von Anker und Hemmung fein regulieren. Auf der mit einem Glashütter Bandschliff dekorierten Dreiviertel­platine aus naturbelassenem Neusilber sind sechs Lagersteine in polierte Goldchatons gefasst. Vier von ihnen sind zusätzlich mit thermisch gebläuten Schrauben befestigt. Das mit einem Sonnenschliff dekorierte Aufzugsräderwerk ist sichtbar in die Platine integriert.

Darüber hinaus bietet der teilweise zu erkennende Schlagwerkmechanismus einige besondere Finish-Details. Die Tonhämmer sind mit einer aufwendigen Schwarzpolitur versehen, und auch die von Hand gebogenen Tonfedern sind poliert. Alle Brücken des Schlagwerkmechanismus sind durch einen Sonnenschliff optisch zusammengefasst. Unter ihnen ist die Brücke über dem Fliehkraftregler zusätzlich skelettiert. Durch die großzügigen Aussparungen sieht man die dynamischste Komponente des Uhrwerks: Der mit zwei hochglanzpolierten Goldgewichten ausbalancierte Fliehkraftregler rotiert bei laufendem Schlagwerk mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2.000 Umdrehungen pro Minute und garantiert so eine gleichmäßige Ablauf­geschwindigkeit.

Das 69. Lange-Manufakturkaliber verfügt über eine Schraubenunruh und eine freischwingende Breguet-Unruhspirale aus eigener Fertigung mit aufgebogener äußerer Breguet-Endkurve. Die Gangpartie arbeitet mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3 Hertz). Das Federhaus erlaubt eine maximale Gangautonomie von 72 Stunden.

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