12
Januar
2019
|
11:00
Europe/Amsterdam

Walter Lange Watchmaking Excellence Award 2018

Erster Preis geht nach Finnland

Die neunte Ausgabe des von A. Lange & Söhne gestifteten Wettbewerbs belegt erneut das kreative Potenzial des uhrmacherischen Nachwuchses. Die anspruchsvolle Aufgabe: Bau einer Uhr mit akustischer Anzeige. Die Expertenjury zeigte sich begeistert von den acht eingereichten Wettbewerbsbeiträgen. Sie entschied sich für die Repetitionsuhr „Ostinato“ des erst 22-jährigen Otto Peltola von der Uhrmacherschule im finnischen Espoo. Er kann sich über das Preisgeld in Höhe von 10,000 Euro freuen.

 

„Konstruktion und Bau einer akustischen Anzeige“ lautete die Aufgabe des Walter Lange Watchmaking Excellence Award, die im April 2018 im Rahmen einer Projektwoche in der Lange-Manufaktur verkündet wurde. Acht talentierte Nachwuchsuhrmacher aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan, den Niederlanden und der Schweiz, die jeweils von ihren Schulen nominiert wurden, hatten für die Umsetzung ein halbes Jahr Zeit.

Ende November 2018 setzte sich die vierköpfige Fachjury zusammen, um die eingereichten Arbeiten zu analysieren und zu beurteilen. Neben Langes Direktor für Produktentwicklung Anthony de Haas gehören ihr die Fachjournalisten Gisbert Brunner und Peter Braun sowie der Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons in Dresden, Dr. Peter Plaßmeyer, an.

In lebendiger Atmosphäre fiel das Votum der Jury einstimmig aus: Mit seiner Repetitionsuhr „Ostinato“, die die Viertelstundenintervalle mit unterschiedlichen Tonfolgen schlägt, überzeugte Otto Peltola von The Finnish School of Watchmaking in Espoo in allen vier Wettbewerbskrite­rien. Sein Uhrwerk zeichnet sich gleichermaßen durch Originalität, Funktionalität, hand­werkliche Qualität und Ästhetik aus. Ganz besonders beeindruckte die perfekt ausgeführte akustische Zeitanzeige mit ihren vollen und sehr harmonischen Klangfolgen, die über sechs Tonfedern realisiert worden sind. Die neuartige Konstruktion des Schlagwerks verweist auf die Herkunft des jungen Uhrmachers aus einer Musikerfamilie. Daher auch der Name „Ostinato“, der in der Musik ein sich wiederholendes rhythmisches oder melodisches Muster bezeichnet.

Die Jury erlebte inspirierende Momente und lobte besonders das kreative Niveau aller acht Projekte, das insgesamt höher war als in den vergangenen Jahren. Es wurden nicht nur solide, sondern auch spannende und unerwartet neue Ideen vorgelegt, die angesichts der komplexen Aufgabe nicht vorhersehbar waren. 

Zwei weitere Teilnehmer erhielten aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Leistungen eine Belobigung, denn auch ihre Uhrwerke überzeugten durch außergewöhnliche Ideen, die Art der Umsetzung und die komplette Fertigstellung.

Die Arbeit von Linda Holzwarth von der deutschen Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim zeichnet sich durch eine akustische Gangreserveanzeige mit selbst konstruiertem Differenzial aus. Ihre Uhr beeindruckte vor allem durch die schlichte Idee, die perfekt und vollständig umgesetzt worden ist. Dekorative Elemente wie ein individuell gestalteter Rechen und ein von Hand guillochiertes Zifferblatt runden die Arbeit ab.

Ebenso begeisterte die akustische Temperaturdifferenz-Anzeige von Yutaro Iizuka, einem Schüler der Hiko Mizuno College of Jewelry in Tokio. Seine Idee ist von einem historischen Vorbild inspiriert und beruht auf einer Bimetall-Konstruktion. Die Uhr besitzt starke Bezüge zur japanischen Kultur und wurde in ihrem Basiswerk massiv verändert. Das Schlagwerk verfügt über einen Außenring aus typisch japanischem Gestein, das von einem Hammer angeschlagen wird. 

Am Abend des 15. Januar 2019 verkündete Lange-CEO Wilhelm Schmid das Ergebnis des Wettbewerbs im Rahmen einer internationalen Presseveranstaltung während des Genfer Uhrensalons SIHH. Mit der Laudatio des Abends bedankte sich das Lange-Management bei den langjährigen Jurymitgliedern, die das Werk im Sinne Walter Langes fortsetzen, und nicht minder bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ihren Uhrmacherschulen für das große Engagement.

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