15
Januar
2018
|
08:00
Europe/Amsterdam

TRIPLE SPLIT

Eine neue Dimension der Zeitmessung

Der Triple Split ist der erste mechanische Schleppzeiger-Chronograph der Welt, der mehrstündige Vergleichszeitmessungen ermöglicht. Je ein zusätzlicher Schleppzeiger auf den Minuten- und Stunden-Totalisatoren erlaubt es, Zwischen- und Referenzzeiten bis zu einer Dauer von zwölf Stunden zu stoppen.

Am 17. Juli 2016 stellte der deutsche Triathlet Jan Frodeno eine neue Welt­bestzeit in der Triathlon-Langdistanz auf. In unglaublichen sieben Stunden, 35 Minuten und 39 Sekunden bewältigte er die Kom­bination aus 3,8 Kilo­meter Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Erst 20 Minuten und 44 Sekunden später ging der Brite Joe Skipper als Zweiter durchs Ziel. Unter allen mechanischen Rattrapante-Chronographen wäre nur einer in der Lage gewesen, die Zeiten des Erst- und Zweitplatzierten auf die Stunde, Minute und Sekunde genau zu erfassen: der neue Triple Split von A. Lange & Söhne.

Der einzige Schleppzeiger-Chronograph der Welt, der Additions- und Vergleichs­zeiten bis zu einer Dauer von zwölf Stunden messen kann, spielt in einer eigenen Liga. Zugleich bricht er den bisherigen Hausrekord des Double Split, der 2004 erstmals ver­gleichende Zeit­messungen bis zu einer Dauer von 30 Minuten erlaubte und seither seine Alleinstellung behauptet. Mit einem exakt springenden Rattrapante-Minutenzähler und einem kontinuierlichen Rattrapante-Stundenzähler erweitert der Triple Split den Messbereich der Rattrapante-Funktion um das 24-Fache. Die Einsatzmöglichkeiten werden dadurch wesentlich vielfältiger und interessanter: So lassen sich mit dem Triple Split die Zeiten zweier Gegner eines Formel-1-Rennens, einer Tour-de-France-Etappe oder eines Marathons vergleichen. Man kann aber auch die Zeiten nacheinander beginnender Ereignisse erfassen, zum Beispiel die Dauer von Hin- und Rückflug auf einem Langstreckenflug. Es ist ebenfalls möglich, die Zeiten mehrstündiger Ereignisse – wie etwa die Zeiten der einzelnen Disziplinen beim Ironman – zu addieren. Während einer Additionszeitmessung lassen sich wiederum beliebig viele Zwischenzeiten nehmen.

Im Ruhezustand liegen die jeweiligen Zeigerpaare – zentraler Sekundenzeiger, Minuten- und Stundenzähler – übereinander. Sobald die Zeitmessung gestartet wird, laufen sie gemeinsam los, bis sie durch Betätigung des Rattrapante-Drückers getrennt werden. Die drei gebläuten Stahlzeiger bleiben stehen und geben die Zwischenzeit an, während die Sekundenzeiger, Minuten- und Stundenzähler weiterlaufen und die Gesamtzeitmessung fortsetzen. Durch eine zweite Betätigung des Rattrapante-Drückers holen die drei gestoppten Zeiger die laufenden Zeiger wieder ein und setzen die Zeitmessung synchron mit ihnen fort.

Der auf 100 Exemplare limitierte Triple Split ist darüber hinaus mit einer Flyback-Funktion ausgestattet, die ebenfalls auf alle drei Zeigerpaare wirkt. Damit lässt sich der Chronograph bei laufender Zeitmessung durch Betätigung des unteren Chronographen-Drückers auf null stellen und sofort wieder starten. Eine Gangreserveanzeige mit der Lange-typischen Auf/Ab-Kennzeichnung informiert darüber, wie viel von der maximal 55-stündigen Gangautonomie noch zur Verfügung steht. Das übersichtliche graue Zifferblatt aus massivem Silber harmoniert farblich mit dem 43,2 Millimeter großen Gehäuse aus 18-karätigem Weißgold. Die drei Rattrapante-Zeiger aus gebläutem Stahl setzen sich deutlich gegenüber den rhodinierten Chronographen-Zeigern ab. Aus rhodiniertem Gold bestehen die Zeiger der Zeitanzeige sowie die aufgesetzten Stab­indizes. Stunden- und Minutenzeiger sind nachtleuchtend.

Im Triple Split drückt sich Langes Anspruch aus, die Feinuhrmacherei um nützliche Inno­vationen zu bereichern. Die Entwicklung eines dreifachen Rattrapante-Mechanismus, der drei Zeigerpaare synchron oder unabhängig voneinander steuert, stellte die Konstruk­teure vor enorme technische Herausforderungen. So verfügt bereits ein einfacher Rattra­pante-Mechanismus über zwei Zeiger, die auf ineinanderlaufenden Wellen befestigt sind. Im Fall des Triple-Rattrapante-Mechanismus ist diese Anordnung gleich dreimal vor­handen: zwei Sekundenzeiger und jeweils zwei Zeiger für den Minuten- und den Stunden­zähler. Vom Uhrmacher verlangen die mehrfach belegten Achsen ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl und äußerste Geduld bei der Einstellung der Höhenspiele.

Die Konstruktion des Werks stellt sicher, dass sich weder die Messung von Zwischen­zeiten noch das Vorrücken des exakt springenden Minutenzählers auf die Gangstabilität auswirken. Den sonst unvermeidbaren Amplitudenabfall verhindert ein von A. Lange & Söhne entwickelter, patentierter Isolator-Mechanismus. Ohne ihn käme es bei der Betätigung der Rattrapante-Funktion zu Reibungsverlusten. Aufgrund seiner langsamen, kontinuierlichen Drehung bedarf der Stundenzähler einer solchen Vorrichtung nicht.

Beim Manufakturkaliber L132.1 handelt es sich um ein von Grund auf neu entwickeltes Werk, das sich vom Kaliber L001.1 des Double Split in wesentlichen Punkten unter­scheidet. Die Gangreserveanzeige wurde nach unten versetzt, um im oberen Bereich des Zifferblatts eine größere Anzeigefläche für den Rattrapante-Stundenzähler realisieren zu können. Trotz des erweiterten Funktionsumfangs ist es den Konstrukteuren gelungen, die zusätzlichen Bauteile so geschickt in das Werk zu integrieren, dass die Gehäusemaße gegenüber dem Double Split unverändert bleiben konnten. Der Blick durch den Saphirglasboden auf das nach höchsten Lange-Standards finissierte Chrono­graphen­werk mit seiner minutiös ausgearbeiteten Choreographie von Schalträdern, Hebeln, Federn, Kupplungen und Rasten lässt keinen Zweifel an der Komplexität der Aufgabe aufkommen.

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