01
November
2017
|
11:00
Europe/Amsterdam

Meisterwerke in und aus Sachsen

Neuheiten von A. Lange & Söhne im Dialog mit Preziosen aus aller Welt

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind weltbekannt für ihre Museen, in denen eine Vielzahl internationaler Kunstschätze bewahrt wird. Eine kleine Auswahl von Exponaten mit spannenden Geschichten traf nun bei einem gemeinsamen Fototermin auf aktuelle Modelle von A. Lange & Söhne.

Wer sich auf eine kulturelle Weltreise begeben will, sollte die Staatlichen Kunst­sammlungen Dresden besuchen, die A. Lange & Söhne seit 2006 als offizieller Partner unterstützt. In ihren 15 Museen sind bedeutende kunsthand­werkliche Objekte aller fünf Kontinente zu entdecken.

Aktuelle Modelle von A. Lange & Söhne traten nun in einen Dialog mit ausgewählten Meisterwerken aus Italien, Russland, Indien, China, Japan und Brasilien. So unter­schiedlich die Herkunft der Objekte auch sein mag, gemeinsam ist ihnen, dass sich hinter jedem einzelnen von ihnen eine spannende Geschichte verbirgt.

Im Spannungsfeld von Höflichkeit, Politik und Reputation bildeten großzügige Geschenke schon immer ein wichtiges und wirkungsvolles Mittel der Diplomatie. Von der höfischen Kunst des Schenkens künden noch heute zahlreiche Preziosen im Sammlungsbestand der Staatlichen Kunstsammlungen. Eine besondere Geschichte verbindet sich mit dem Saphir: Im Rahmen seiner mehrjährigen Europareise traf Zar Peter der Große 1698 mit August dem Starken in Polen zusammen, um diesen im Kampf um die Vorherrschaft im Ostseeraum auf seine Seite zu ziehen. Als Gastgeschenk überreichte er dem befreundeten Monarchen den 548 Karat schweren, faustgroßen Edelstein. Als Gegengeschenk erhielt er einen mit Diamanten besetzten Stock. Im Jahr darauf schloss sich August der Allianz gegen Schweden an. Inwieweit das wertvolle Geschenk zum politischen Erfolg der Mission beigetragen hat, ist nicht überliefert. Ausgestellt ist der Stein mit der faszinierenden Farbe heute im Grünen Gewölbe.

Die im Januar 2017 vorgestellte Lange 1 Mondphase in Weißgold mit schwarzem Zifferblatt integriert eine Tag-/Nacht-Indikation die auf 122,6 Jahre genaue Mond-phasenanzeige. Hinter dem goldenen Mond dreht sich die an das Stundenrad gekoppelte Himmelsscheibe in 24 Stunden genau einmal. Mit unterschiedlichen, durch Interferenzeffekte erzeugten Blautönen werden auf der Scheibe die verschiedenen Tageszeiten dargestellt. Tagsüber präsentiert sie einen hellen Himmel ohne Sterne, nachts zeigt sie den dunklen Himmel, auf dem die lasergeschnittenen Sterne kontrastreich hervortreten. So präsentiert sich der Mond stets vor einem realistischen Hintergrund, der gleichzeitig als Tag-/Nacht-Indikation beim Einstellen der Uhr dient.

Ihre kleine Schwester, die Kleine Lange 1 Mondphase, setzt ebenfalls die geheimnisvolle Aura des Mondes in Szene. Mit einem neuen Uhrwerk ausgestattet, präsentiert sich das elegante Modell mit guillochiertem, argentéfarbenem Zifferblatt im 36,8 Millimeter großen Rotgoldgehäuse. Sie präsentiert sich vor einem Federdiadem der Baniwa, eines indigenen Volksstamms aus Südamerika, der am oberen Rio Negro im Grenzgebiet von Brasilien, Kolumbien und Venezuela lebt. Das farbenprächtige Federdiadem, das seit 1966 zum Bestand des Museums für Völkerkunde Dresden gehört, kam früher vermutlich in schamanischen Tanzritualen zum Einsatz.

Den indischen Musikwissenschaftler Fürst Sourindro Mohun Tagore verbindet mit Dresden eine besondere Beziehung. 1877 sandte er dem sächsischen Hof drei indische Musikinstrumente als Geschenk und bekam zum Dank den Albrechtsorden verliehen. 1882 folgte eine zweite Schenkung von 450 Zeugnissen indischer Kultur, zu der auch ein Teller mit Intarsien aus Halbedelsteinen im Schachbrettdekor gehörte. Das indische Kunsthandwerk genoss am sächsischen Hof seit jeher hohes Ansehen. Mit dem großzügigen Geschenk verband Tagore die Bitte, die kunst­voll gearbeiteten Objekte öffentlich auszustellen. Umgehend überwies König Albert die Sammlung an das erst wenige Jahre zuvor eröffnete ethnographische Museum der Stadt, wo sie den Grundstock der Südasienabteilung bildete.

Das dicht mit Perlmuttplättchen bedeckte Prunkbecken und eine dazugehörige Kanne gelangten auf verschlungenen Wegen von Indien nach Sachsen. Portugiesische Händler brachten die Gefäße zunächst von Gujarat im Nordwesten Indiens nach Süddeutschland. Dort erhielten sie – vermutlich in Nürnberg – um 1540 eine einheitliche Fassung, damit sie dem Geschmack eines deutschen Renaissancefürsten entsprachen. Wie das frühe Beispiel eines interkulturellen Kunstprojekts schließlich nach Sachsen gelangte, ist ebenso wenig gesichert wie seine Verwendung als erstes Taufbecken der Wettiner. Feststeht, dass die wertvolle Gießgarnitur 1832 aus der im selben Jahr aufgelösten Kunstkammer in das Grüne Gewölbe gelangte. 

Ein faszinierendes Farbspiel erzeugt auch das Perlmuttzifferblatt der neuen Saxonia. Schlanke Zeiger und Stabindizes aus massivem Gold unterstreichen das elegante Design, das durch ein weißes Armband aus Alligatorleder ergänzt wird. Die Uhr ist in Weiß- und Rotgold erhältlich.

Als eine der reichsten Schatzkammern Europas genießt das Grüne Gewölbe in Dresden Weltruf. Mit ihm realisierte August der Starke seinen Traum von einem barocken Gesamt­kunstwerk als Ausdruck von Lebensart, Reichtum und Macht. Hier nahm die grenzenlose Fantasie des sammelwütigen Monar­chen in Form von tausenden von kostbaren Objekten aus Gold, Silber, Bernstein, Perlmutt, Bergkristall und Edelsteinen Gestalt an. An der Inszenierung beteiligten sich die besten Kunsthandwerker ihrer Zeit. Zu ihnen gehörte auch der für seine imposanten Bergkristallgefäße berühmte Mailänder Künstler Giovanni Battista Metellino. Neben dem Prado in Madrid und dem Louvre in Paris besitzt das Grüne Gewölbe eine der bedeutendsten Sammlungen seiner virtuosen Kreationen. Die muschelförmige Prunkschale mit Delfin erwarb August der Starke im Jahr 1725 zum Preis von 200 Golddukaten, einem Preis, für den man zu dieser Zeit ein Haus erwerben konnte. 

Der sächsische Kurfürst und spätere König von Polen ließ auch den Zwinger anlegen, der zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Dresdens zählt. Das imposante Bauwerk des Spätbarocks beherbergt eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen europäischen und asiatischen Porzellans. Zu ihren kostbarsten Exponaten gehört die mit Drachen bemalte, etwa einen Meter hohe Vase aus China. Geschaffen wurde sie für den Hof des Kaisers Qianlong, der von 1735 bis 1796 regierte. Entsprechend aufwendig ist ihre künstlerische Gestaltung. Das Hauptmotiv ist der von Wolken und Wellen umgebene Drache. Das traditionelle Glückssymbol steht für Fruchtbarkeit, Energie und die Macht des Kaisers. Nur wenige vergleichbare Exemplare sind erhalten geblieben. Man findet sie in den Palastmuseen von Peking und Taipeh. 

Der Name der im Jahr 2016 vorgestellten Saxonia Mondphase bezieht sich auf Sachsen, die Region, die August der Starke von 1694 bis 1733 als Kurfürst regierte. Die Uhr überzeugt mit einem klaren Design und der spannenden Verbindung von zwei belieb­ten Komplikationen: einer präzisen Mondphasenanzeige und dem Lange-typischen Groß­datum. Sie prägen das Gesicht des ganz auf optimale Technik und ästhetische Perfektion ausgerichteten Zeitmessers.

Seit 125 Jahren hegt das Dresdner Kunstgewerbemuseum im Schloss Pillnitz einen einzigartigen Schatz japanischer Handwerkskunst. In 92 Kassetten lagern hier über 15.000 Druckvorlagen für den traditionellen Katagami-Textildruck. Damit besitzt Dresden den weltgrößten Bestand an Katagami-Mustern, die früher vor allem für Kimonostoffe verwendet wurden. Neben geometrischen Ornamenten zeigen sie abstrakte Motive in Anlehnung an die Natur. Als im 19. Jahrhundert die ersten Katagami-Drucke nach Europa kamen, hatte die hoch entwickelte Kunst des japanischen Dekors starken Einfluss auf die westliche Ornamentik in Kunst, Kunsthandwerk und Design. Heute spielt die Technik des Stencils in der Graffitiszene eine große Rolle. Street-Art-Künstler haben dem Druck mit Schablonen eine neue Aktualität verliehen.

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