28
April
2017
|
08:00
Europe/Amsterdam

A. Lange & Söhne wird Fall für Harvard

Harvard Business School stellt Studie über Uhrenmanufaktur vor

Eine aktuelle Fallstudie der amerikanischen Harvard Business School (HBS) beschreibt, wie A. Lange & Söhne zu einem weltweit anerkannten Uhrenhersteller wurde und seine Position in einem kompetitiven Umfeld weiter ausbaut.

Von 2016 bis 2017 entwickelten Stefan Thomke, Professor für Betriebswirtschafts­lehre an der HBS und ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Innovationsmanagements, und Daniela Beyersdorfer, stellvertretende Direktorin des HBS Europe Research Center in Paris, eine umfangreiche Fallstudie über A. Lange & Söhne. Dafür besichtigten die Autoren die Uhrenmanufaktur in Glashütte, nahmen an Schulungen der Lange-Akademie teil und führten Interviews mit Unternehmensgründer Walter Lange (inzwischen verstorben), mit CEO Wilhelm Schmid, weiteren Mitgliedern der Geschäftsleitung sowie Kon­strukteuren, Uhrmachern und Finisseuren.

Kompromissloses Qualitätsstreben und eine große Innovationsfreude standen bereits im 19. Jahrhundert hinter dem Aufstieg der von Ferdinand Adolph Lange errichteten Uhrenmanufaktur. Die gleichen Werte führten A. Lange & Söhne nach einer durch die deutsche Teilung bedingten 40-jährigen Zwangspause und anschließenden Neu­gründung im Jahr 1990 erneut an die Spitze der Feinuhrmacherei. Das Unternehmen setzt dabei laut der Studie erfolgreich auf eine Kultur der Innovation und auf nachhaltiges Wachstum.

„Die Fallstudie zeichnet das Bild eines Unternehmens, dem es durch Spitzenleistungen in den Bereichen Fertigungsqualität, Innovation und Markenaufbau gelingt, Produkte höchster Wertigkeit zu schaffen“, fasst Thomke das Ergebnis der 25-seitigen Arbeit zusammen.

Nachhaltiges Wachstum mit wirtschaftlichem Erfolg in Einklang zu bringen, ohne dabei Zugeständnisse an Qualität und Identität zu machen, gehört zu den wichtigsten Zielen von Wilhelm Schmid, der das Unternehmen seit 2011 führt. „Es gibt viele Möglichkeiten, Gewinn­wachstum zu erzielen“, sagt er, „aber das Qualitätsniveau muss über alle Segmente hinweg gleich bleiben. Es wird keine Kompromisse bei der Präzision oder der Qualität der Oberflächenveredelung geben.“ Als Gastreferent der HBS hat Wilhelm Schmid bei der ersten Präsentation der Fallstudie am 26. April 2017 in Boston sein Geschäftsmodell persönlich vor Unternehmern und Spitzenmanagern aus aller Welt erläutert.

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